Die Europäische Union (EU) hat die neuen Fangquoten für die Ostsee festgelegt. Die Angler dürfen demnach nur noch 5 Dorsche je Tag (vorher 7) entnehmen; in der Laichzeit im Februar und März sind es noch 2 Dorsche je Tag. Der Landessportfischerverband Schleswig-Holstein e.V. (LSFV SH) ist mit der Regelung nicht glücklich. Gemeinsam mit dem Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LAV MV) und dem Deutschen Angelfischerverband e.V. (DAFV) hatte der LSFV SH gefordert, die Tagesfangbegrenzung (baglimit) nicht zu verschärfen. Wir halten sie insgesamt für einen falschen Weg. Für einen nachhaltigen Schutz des Dorschbestandes wären eine Anhebung des Mindestmaßes und eine Schonzeit während der Laichzeit (Februar/März) bessere Instrumente gewesen.

„Der Bundesverband und unsere Landesverbände haben sich bemüht, eine im Raum stehende starke Senkung der Tagesfangbegrenzung auf nur noch 2 Fische je Tag zu verhindern“, sagt LSFV-Präsident Peter Heldt. So könne die Reduzierung auf „nur“ 5 Fische als ein Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen gewertet werden.

„Es gibt viele Tage, an denen Angler überhaupt keinen Dorsch fangen und einige wenige Tage, an denen es läuft. Gerade für Angeltouristen ist es besonders ärgerlich, an den wenigen guten Tagen von vornherein nur wenig Fische fangen zu dürfen“, so der LSFV-Präsident. Der Anreiz, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu besuchen, werde für Angler deutlich reduziert. Schon in den vergangenen Jahren haben die Angler die für sie vorgesehene Jahresfangmenge nicht ausgefischt. Da erscheint es dann wenig sinnvoll, die Tagesfangmenge noch weiter zu reduzieren. Die Verschärfung der Tagesfangbegrenzung bringt nur wenig für den Bestand der Fische, aber schadet der Wirtschaft.“ Und die Präsidentin des DAFV, Dr. Christel Happach-Kasan, ergänzt: „Die Tagesfangbegrenzung hat auf Angler im Wesentlichen einen psychologischen Einfluss. Viele Angler schaffen es oft nicht, sie auszuschöpfen. Aber die Vorstellung, an einem guten Fangtag nicht auch mal ein paar mehr Dorsche mitnehmen zu dürfen, schreckt viele Angler ab, ihre wenigen Urlaubstage an der deutschen Küste zu verbringen.“